„Ich gebe denen eine Stimme, die keine mehr haben“
Bewegendes Zeitzeugengespräch mit der Holocaust-Überlebenden Halina Birenbaum
Am 30.01.2020 empfing die Lore-Lorentz-Schule zum zweiten Mal die Holocaust-Überlebende Halina Birenbaum. Bereits im Jahr zuvor beehrte sie die Schule mit ihrer Anwesenheit und berührte auch dieses Mal sowohl die Schüler als auch die Lehrer mit ihrer bewegenden Lebensgeschichte. Eine Geschichte, die sich niemals wiederholen darf. Die 90-Jährige strahlte große Stärke aus, während sie auf der Bühne des Kom(m)ödchens die schreckliche Zeit des Nationalsozialismus für einen kurzen Augenblick zurück nach Düsseldorf holte. Es war ein Augenblick, der es den Anwesenden ermöglichte, hautnah Erfahrungen mit einer der letzten Zeitzeuginnen zu teilen.
Eröffnet wurde das Gespräch durch vier Schüler der Lore-Lorentz-Schule, welche im Rahmen einer Studienfahrt eines der schlimmsten Konzentrationslager besucht hatten: Auschwitz. Einen Ort, an dem Halina Birenbaum Schreckliches erleben musste. Die Schüler schilderten ihre Erfahrungen und Eindrücke dieser Fahrt und wirkten sichtlich bewegt.
Während das Publikum gebannt der Zeitzeugin lauschte, erwähnte diese immer wieder ihre Autobiografie „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ und von ihr verfasste Gedichte, in denen sie ihre furchtbaren Erfahrungen verarbeitet hat. Sie sagte, sie wolle „denen eine Stimme geben, die keine mehr haben“. Personen, deren Namen über die Jahre in Vergessenheit geraten sind.
„Wir alle müssen immer wieder aufstehen gegen Antisemitismus und Fremdenhass, wo immer wir ihn erleben“. Wahre Worte von Kay S. Lorentz, dem Leiter des Kom(m)ödchens. „Auf jeden Einzelnen kommt es an.“ Diese Einstellung teilt ebenso der „Verein der Freunde und Förderer der Lore-Lorentz-Schule“, der sich für solche Projekte immer wieder gerne einsetzt und auch in diesem Jahr diese Veranstaltung ermöglicht hat.
Dank Halina Birenbaum wurde den Gästen des Kom(m)ödchens das Unbegreifliche greifbar gemacht – ein Kampf gegen das Vergessen und dafür, dass so etwas Schlimmes nie wieder passiert. Es ist unsere Aufgabe, dies zu verhindern.
Elena V. Müller (13SL)
Foto: Yanik Stark