Lore Lorentz Schule

Atmen, Atmen. Atmen.

Der Düsseldorfer Schauspieler, Regisseur und Produzent Sami Reichenbach kam am 11.02.2016 erneut an die Lore-Lorentz-Schule. Nachdem Reichenbach bereits im Vorjahr die Theater-AG in einem Workshop professionell unterstützt hatte, gab er nun den jungen Autoren der SL-Klassen Hilfestellungen im Vortrag eigener Texte.
Denn: Am 17.02.2016 lädt der Bildungsgang wieder zur alljährlichen Lesung in der Aula der Lore-Lorentz-Schule ein, bei der Schülerinnen und Schüler eigene Texte vortragen.

Um die Schüler darauf vorzubreiten, bot Reichenbach in einem Rezitationsworkshop Tipps zu Atmung und Betonung an. In einem eng gesteckten Zeitrahmen von 3 Schulstunden wurden die Werke der Schüler unter seiner Leitung in Passagen angelesen und intensiv besprochen.
Dabei machte der Regisseur immer wieder deutlich, dass seine Hinweise lediglich Anregungen seien. Jeder müsse für sich filtern, was er annehmen wolle und abgleichen, in wie weit er seinem eigenen Gefühl dabei treu bleibe.
Die jungen Schriftsteller machten sich in ihren eigenen Skripten konkrete Notizen zu Atempausen und Betonungen und wurden von Reichenbach motiviert, diese zu Hause weiter zu führen.

Hinweise des Regisseurs:
Frage Dich, welche Wirkung Du beim Zuhörer erzeugen willst.
Halte Augenkontakt zu Deinem Publikum, lese frei und nicht vom Blatt ab.
Lese mit Gefühl, tauche in die Szene ein und trage aus der Sicht des Protagonisten vor.
Versetze Dich in die Atmosphäre, die von Deinem Text ausgehen soll.
Variiere Dein Sprechtempo und finde Deinen eigenen Rhythmus, lese farbenreich.
Frage Dich immer, wie sich die Variationen für Dich anfühlen? Wähle Deinen Weg um trotz aller „Schauspielerei“ Deinem Text und Dir selbst treu zu bleiben.

Am Ende eines jeden Vortrages gab es wertschätzenden Applaus von allen Teilnehmern.

Kathi, 17 Jahre, war begeistert von der schauspielerischen Leistung Sami Reichenbachs. „Ich weiß jetzt, wo und wann ich Pausen mache und Nuoncen setze“.
Nilkas 18 Jahre, fand den Workshop „extrem interessant“, vor allem weil die Texte „von jemandem vom Theater besprochen wurden und nicht nur von unseren Lehrern.“ Er habe gelernt, seine Texte anders zu interpretieren.
Jessica, 21 Jahre, empfand es „ungewohnt und ungewöhnlich, dass jemand den Vortrag des eigenen Textes so stark bearbeitet“.

Tatsächlich wurde den Schülern viel abverlangt, meinten die Initiatoren Vosse und Riedel: Textpassagen vor einer fremden Person immer und immer wieder zu lesen, rhythmisch minimal zu verändern und die Klangfarben zu wechseln, erfordere viel Vertrauen, Geduld und Gespür.
Alles haben die Schüler mit Bravour gemeistert, so dass der Workshop für alle ertragreich war.
Auch Reichenbach zeigte sich begeistert von der Vielfalt der Texte: „Sie sind so unterschiedlich, dass man so viel Schönes damit machen kann. Mir hat der Workshop viel Spaß gemacht.“

Presseecho

Artikel in der Rheinischen Post (16.02.2016)