Gedenkstättenfahrt nach Polen 2017
Dieses Jahr hatten wir Schülerinnen und Schüler der Lore-Lorentz-Schule die Chance, mit Frau Reinholz, Frau Kallhoff und Herrn Miloszewski eine Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz zu machen, die in Krakau abschloss.
Zur Vorbereitung auf die Fahrt trafen wir uns im Kinderhaus Luise Winnacker in Wuppertal, um uns kennenzulernen. Zusätzlich sollten wir bis zum Beginn der Fahrt das Buch von Halina Birenbaum „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ lesen. Halina ist eine Überlebende aus Auschwitz, die bildhaft beschreibt, was ihr in der Zeit im Vernichtungslager wiederfahren ist.
Am Anreisetag trafen wir uns am Flughafen Düsseldorf, um von dort aus nach Krakau zu fliegen. Von Krakau fuhren wir in den Ort Oświęcim zur IJBS (Inernationalen Begenungsstätte), in welcher wir 5 Tage verbrachten. Am ersten Abend haben wir ein jüdisches Museum besucht, um den Alltag der Juden vor dem 2. Weltkrieg kennenzulernen. Der zweite Tag begann nach dem Frühstück mit einer 4-stündigen Führung durch das Stammlager Auschwitz I. Direkt nach dem Betreten des Lagers wurde die Stimmung bedrückend und kalt. Die Führung durch Birkenau/ Auschwitz II., am dritten Tag, wurde nicht von einer anderen Stimmung begleitet. Das Paradoxe an beiden Tagen war das unglaublich schöne Wetter an diesen schrecklichen Orten. Am vierten Tag nahmen wir an einem Workshop zum Überlebenden des Sonderkommandos Hendryk Mandelbaum teil. Wir schauten einen Film über ihn, um dann später verschiedene Fragen zu seinen Erfahrungen und Erlebnissen beantworten zu können. Am fünften und letzten Tag in Oświęcim besuchten wir das Kloster Harmęże, um uns die Ausstellung des Auschwitzüberlebenden Marian Kołodziej anzuschauen. Er arbeitete insgesamt 15 Jahre lang an seinen Bildern, um so seine Zeit in Auschwitz und sein Trauma zu überwinden.
An jedem Abend gab es in Oświęcim die Möglichkeit, sich nach dem Abendessen in der Bibliothek der IJBS zu treffen und in einem Plenum Gedanken und Gefühle zum vergangenen Tag los zu werden. Nach den fünf Tagen in Oświęcim ging es mit dem Zug weiter nach Krakau. Dort übernachteten wir in einem Hostel und hatten die Möglichkeit die Stadt Krakau näher kennenzulernen. Auch hatten wir die Gelegenheit ein Zeitzeugengespräch mit der Auschwitzüberlebenden Lidia Maksymowicz zu führen. Sie wurde im Alter von gerade mal 3 Jahren nach Auschwitz deportiert. Die Zeitzeugin erzählte über die Zeit in Auschwitz so viel sie wollte und konnte. Ihre Perspektive war nochmal eine ganz andere, da sie als kleines Kind nach Auschwitz kam und damit andere Eindrücke sammelte als die Erwachsenen im Lager. Am Ende ihrer Erzählung bot sich die Möglichkeit ein paar Fragen an sie zu stellen. Es wurde direkt klar, dass es gar nicht einfach ist, jemanden, der so etwas Schreckliches durchgemacht hat, zu den Geschehnissen zu befragen. Der nächste Tag war mit einem Besuch in Schindlers Fabrik verplant, in der allerlei Informationen über ihn und den 2. Weltkrieg im Allgemeinen zu finden waren. Den letzten Abend in Krakau ließen wir in einem jüdischen Restaurant inklusive Klezmerband ausklingen. Am nächsten Tag ging es dann mit dem Zug zum Flughafen Krakau und von dort aus wieder nach Düsseldorf.
Insgesamt können wir euch nur ans Herz legen im nächsten Jahr auf der Gedenkstättenfahrt mitzufahren, wenn ihr die Möglichkeit dazu haben solltet. Die Eindrücke, die man von diesem Ort mitnimmt, kann man nicht in Worte fassen, um sie seinem Gegenüber so anschaulich wie möglich zu beschreiben. Auch ist kein Schul- oder Geschichtsbuch dieser Welt in der Lage euch Auschwitz und die damit verbundenen Gedanken, Gefühle und Eindrücke vollkommen nah zubringen. Also wenn ihr die Möglichkeit habt, fahrt hin und seht selbst, welche Bedeutung dieser Ort hat.
Marie Schnock (13KS), Melanie Sander (12KS)